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06. Februar 2024

Geriater zu Gast bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Professor Roland Hardt, Leiter der Arbeitsgruppe Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) hat sich in Berlin mit Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach getroffen. „Ich habe diese Gelegenheit genutzt, um deutlich die stetig wachsende Bedeutung der Geriatrie zu betonen – vor allem im Krankenhaussektor, der den demografischen Wandel schon jetzt deutlich zu spüren bekommt“, so der Leiter der Abteilung für Geriatrie an der Universitätsmedizin Mainz. Dabei war ihm auch der Hinweis wichtig, dass die Geriatrie längst kein reiner ‚Reparaturbetrieb‘ im Sinne von Reha und Frührehabilitation mehr ist. „Auch im Rahmen von Prävention und Früherkennung sollten Geriaterinnen und Geriater wichtige Akteure sein“, so der Mediziner gegenüber Lauterbach. Anlass des Treffens ist Lauterbachs geplantes Gesetz zur Prävention, Früherkennung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hatte im Oktober 2023 ein Impulspapier zu einem Gesetzesvorhaben veröffentlicht, das sich mit der Prävention, Früherkennung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen befasst. Daraufhin hatten sich deutsche Vertreter des wissenschaftlichen Steuerungsgremiums der sogenannten EU Structural Heart Disease Coalition (SHD Coalition) in einer Stellungnahme an das BMG gewandt. In deren Schreiben wurde auf die demografische Entwicklung in Deutschland und den steigenden Anteil der Bevölkerung mit Herzklappenerkrankungen, die Notwendigkeit der Identifikation der Risikogruppe durch Screening und die Vorteile einer Behandlung zu einem optimalen Zeitpunkt verwiesen. Das heißt konkret: Es sollte eine bessere Früherkennung im Hinblick auf unerkannte und im Kindesalter nicht diagnostizierte angeborene Herzklappenerkrankungen geben. Und bei zukünftigen Untersuchungen müsste mit einer hohen Prävalenz degenerativer Klappenerkrankungen ab 70 Jahren gerechnet werden.

Gesetz-Ergänzung gefordert: Früherkennung struktureller Herzerkrankungen speziell bei älteren Menschen

Geriatrie-Vertreter Roland Hardt ist Mitglied im Steuerungskomitee dieser SHD Coalition, und auch sein Mainzer Kollege Professor Ralph Stephan von Bardeleben, Leiter der Herzklappentherapie und Interventionen bei Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler am Zentrum für Kardiologie. Hardt vertritt in der Initiative die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie und wirkt in Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie der Deutschen Herzstiftung mit. Nach dem Gespräch mit Lauterbach sagen er und von Bardeleben: „Wir konnten als Vertreter für interventionelle Kardiologie bei strukturellen Herzerkrankungen und Geriatrie in einer äußerst konstruktiven Gesprächsatmosphäre unsere Initiative eingehend erläutern und diskutieren.“ Mit Blick auf das zukünftige Gesetz erklären Hardt und von Bardeleben: „Nun geht es darum, im Rahmen der geplanten Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und koronaren Herzerkrankungen eine Früherkennung struktureller Herzerkrankungen speziell bei älteren Menschen zu ergänzen, um diese einem optimalen Therapieerfolg zuzuführen.“

Weitere Gespräch auf Fachebene: Alternsforschung und Geriatrie leisten wichtigen Beitrag

„Der Minister und seine Mitarbeitenden der entsprechenden Fachreferate zeigten sich demgegenüber äußerst aufgeschlossen“, freuen sich die Mediziner aus Mainz. „Weitere Gespräche auf der Fachebene werden folgen.“ Das Fazit von Roland Hardt und Ralph Stephan von Bardeleben: Durch das Gespräch konnte sowohl im Hinblick auf die Alternsforschung und die Geriatrie als auch im Hinblick auf die Behandlung struktureller Herzerkrankungen ein wichtiger Beitrag geleistet werden.

Bildunterschrift:
Mediziner diskutieren mögliche Gesetz-Ergänzung (v.l.): Privatdozent Dr. Mohammad Sherif, Chefarzt der Kardiologie an der Klinik Lörrach, Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach, sowie von der Universitätsmedizin Mainz Professor Ralph Stephan von Bardeleben, Leiter der Abteilung für strukturelle Herzerkrankungen und Interventionelle Herzklappentherapie, und sein Kollege Professor Roland Hardt, Leiter der Geriatrie. Foto: Universitätsmedizin Mainz

 

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