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Das innere Bild: Kurzfilm zeigt Effekte der Kunsttherapie bei älteren Menschen – Online-Umfrage zum Einsatz in der Geriatrie
(29.11.2022) Was Stift und Papier bewirken: Die essayistische Dokumentation „Das innere Bild“ zeigt auf, was die Kunsttherapie bei älteren Menschen bewirken kann. Nach der Premiere beim Gerontologie- und Geriatrie-Kongress in Frankfurt am Main steht der Film nun erstmals allen Interessierten online zum Aufruf zur Verfügung. „Der 20-minütige Beitrag präsentiert sehr unmittelbar, wie fragile Menschen durch die Kunsttherapie ihre vorhandenen Ressourcen aktivieren können. Dies wirkt sich unter anderem positiv auf den Allgemeinzustand wie das Schmerzempfinden aus“, sagt Professorin Katrin Singler (Foto links), Oberärztin der Klinik für Innere Medizin II – Schwerpunkt für Geriatrie – an der Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Nürnberg. Seit 2017 beforscht das interdisziplinäre DUERER-Studienteam die Effekte von Kunsttherapie bei geriatrischen Patienten in der stationären Krankenversorgung, dem Langzeitpflegebereich und bei pflegenden Angehörigen. Der Film ist ein Teil der Studienarbeit. Um herauszufinden, inwiefern die Kunsttherapie schon Einzug in die geriatrische Behandlung gefunden hat, bittet das Studienteam, nach Anschauen des Films an einer dreiminütigen Online-Umfrage teilzunehmen.
„Das DUERER-Studienteam nutzt das Medium Film als einen erweiternden Weg der Wissenschaft durch Beobachtung und Teilhabe. Die Expertise der Geriatrie zur Thematik ‚Kunsttherapie kennt kein Alter‘ ist uns bedeutsam“, erklärt Dr. Johanna Masuch (Foto rechts), Kunsttherapeutin an der Klinik für Innere Medizin II – Schwerpunkt für Geriatrie – an der
Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Nürnberg. Der Film wurde im Seniorenheim Stiftung Mittelfränkisches Blindenheim in Nürnberg durch ein Filmteam aus München gedreht. Der Film „Das Innere Bild“ ist bereits auf mehreren internationalen Kurzfilmfestivals, zum Beispiel in Chicago, Cannes oder Stockholm gezeigt worden.
Studien-Ziel: Wirksames Konzept für Seniorenheime entwickeln
Aufgrund des großen Potenzials der Kunsttherapie als nicht-medikamentöse und sehr nebenwirkungsarme Therapieform wurde unter anderem ein Konzept für Seniorenheime erarbeitet und untersucht. Ziel der aktuellen Wirksamkeitsstudie ist es, den Effekt der Kunsttherapie abzubilden. Dr. Johanna Masuch ist als Kunsttherapeutin jeweils operativ verantwortlich. Die DUERER-Studie verfolgt ein Mixed-Methods-Design. Alle Teilnehmenden durchlaufen sowohl ein Assessment als auch ein semi-strukturiertes Interview. Diese quantitativen und qualitativen Erhebungen werden durch eine wissenschaftlich ausgebildete Studienassistenz ausgeführt. Die kunsttherapeutische Intervention findet in Kleingruppen statt. Die Teilnehmenden brauchen keine künstlerische Vorerfahrung. Da sich Kunsttherapie individuell adaptieren lässt, können auch Senioren mit starken – beispielsweise visuellen oder kognitiven – Einschränkungen teilnehmen.
Kunsttherapie ermöglicht es, Gefühlen und inneren Bildern eine Form zu geben
Kunsttherapeutische Ziele bei Senioren sind vielfältig. Dazu zählen: Ressourcen aktivieren, Achtsamkeit schulen, Wohlbefinden stärken, Entspannung fördern und Selbst- und Fremdwahrnehmung ausweiten. Die Kunsttherapie ist eine relativ junge Disziplin und zählt zu den künstlerischen Therapieformen. Das aktive Gestalten ermöglicht Gefühlen und inneren Bildern eine Form zu geben, eröffnet eine erweiterte Kommunikationsebene und gibt Halt sowie Struktur. Die Kunsttherapie wird individuell auf die Bedürfnisse und Kompetenzen der Teilnehmer angepasst. In der Kunsttherapie werden sowohl nonverbale und emotionale Aspekte in der Gestaltungsphase als auch verbale und kognitive Anteile in der Gesprächsrunde miteinander verbunden.
Interessiert an der Kunsttherapie in der Geriatrie? Dann schauen Sie sich jetzt den Film „Das innere Bild“ an. Nehmen Sie zudem gerne an der dreiminütigen Online-Umfrage zum Einsatz von Kunsttherapie in der geriatrischen Behandlung teil.
Foto: Prof. Katrin Singler (Klinikum Nürnberg), Dr. Johanna Masuch (privat)
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