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20. Dezember 2021

Ein Blick auf das Jahr, das Jetzt und den Kongress 2022

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Pandemie führt nicht nur zu vielen Infektionen, sondern hinterlässt auch erhebliche Kollateralschäden. Einer dieser Kollateralschäden ist leider auch die Tatsache, dass wir den für September 2022 an der Universität Halle geplanten gemeinsamen Jahreskongress kurzfristig sowohl zeitlich wie auch örtlich umplanen mussten. Als Folge der Pandemie kam es zu zeitlichen Verschiebungen bei geplanten Bauarbeiten am Hörsaalgebäude der Universität Halle, die jetzt nachgeholt werden müssen, sodass im nächsten September dort leider gebaut wird. Aus diesem Grund musste die Universität Halle kurzfristig ihre Gastgeberschaft für unseren gemeinsamen Kongress absagen. So plötzlich Alternativen zu finden ist nicht einfach, da die meisten Räumlichkeiten, die in einem zusammenhängenden Gebäude circa 1000 Besucher fassen können, in der Regel mehr als ein Jahr im Voraus ausgebucht sind. Auch viele potenzielle Terminkollisionen mit anderen Kongressen müssen berücksichtigt werden. Prof. Simm, Frau Laurisch von Aey und ich haben in den letzten Wochen mit Hochdruck an einer alternativen Lösung gearbeitet. Diese ist nun gefunden.

Der gemeinsame Jahreskongress findet vom Montag, den 12.09.22, bis Donnerstag, den 15.09.22, auf dem Campus Westend der Universität Frankfurt statt.

Leider gibt es für unsere gerontologischen Kolleginnen und Kollegen zu diesem Zeitpunkt eine Terminkollision mit dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, wofür wir uns ausdrücklich entschuldigen. Der ursprünglich geplante Termin ließ sich leider weder an der Universität Frankfurt noch anderswo realisieren. Alternative Veranstaltungsräume in anderen Großstädten waren bereits ausgebucht oder nicht bezahlbar.

Jetzt freuen wir uns aber auf einen spannenden Kongress, der hoffentlich erstmalig wieder in Präsenz stattfinden kann. Die kurze Auszeit aus dem Klinikalltag und das persönliche Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen fehlt Ihnen wahrscheinlich ebenso wie mir. Ich hoffe, dass Sie alle sich auf den Weg machen, um unseren gemeinsamen Kongress zu besuchen, aktiv mitzugestalten und um all die fehlenden Gespräche und Kontakte der letzten zwei Jahre nachzuholen.

Das Jahr neigt sich jetzt dem Ende entgegen und verlangt nach einem kurzen Rückblick, und vielleicht auch nach einem besonders vorsichtigen Ausblick, denn wer kann heutzutage schon die Zukunft voraussagen. Vor der Pandemie wusste jeder, wie seine Zukunft ungefähr aussehen wird. Seit der Pandemie ist vieles davon ins Wanken geraten und wir alle sind unsicher, was die Zukunft bringen wird.
Es liegt ein verrücktes Jahr hinter uns. Zu Beginn des Jahres hatten die meisten von uns, bedingt durch die Pandemie, weniger Patienten zu betreuen. Trotzdem hatten wir alle das Gefühl, dass die Arbeit nicht weniger geworden ist, da wir auf ständig neue Gegebenheiten reagieren mussten. An einigen Stellen sind geriatrische Betten gekürzt, beziehungsweise umgewidmet worden, was zu einer eher paradoxen Situation geführt hat. Viele Dinge sind schlichtweg liegengeblieben, weil einfach keine Zeit übrig war oder auch die Umsetzung so mancher Maßnahme unter Corona-Bedingungen einfach nicht möglich war, wie zum Beispiel die Durchführung klinischer Studien. All diese Dinge müssen wir jetzt wieder in Schwung bringen. Für die Belange der Fachgesellschaft ist das unsere gemeinsame Aufgabe. Für die Belange der eigenen Abteilung oder Praxis muss das jeder selbst vor Ort leisten.

Doch wagen wir vielleicht auch einen kleinen Ausblick in das nächste Jahr. Im nächsten Jahr werden die Regelungen der G-BA-Richtlinie zur Versorgung hüftgelenksnaher Frakturen Frakturen endgültig greifen. Wir alle sind gespannt, wo die Probleme liegen werden, und wie sich die Zusammenarbeit mit den Unfallchirurgen weiterentwickeln wird. Ich kann Sie nur animieren, sich den benachbarten Abteilungen für Unfallchirurgie als Kooperationspartner anzubieten. Je früher diese Kooperation mit der Geriatrie funktioniert, desto besser ist das für die Weiterentwicklung des Konzeptes, auch wenn Übergangsregelungen zunächst noch andere Möglichkeiten offenlassen. Auch telemedizinische Lösungen sollten hier versucht werden, wenn die räumliche Distanz zu groß ist. Die bestmögliche Art der Zusammenarbeit wäre es, wenn Sie mit der kooperierenden Unfallchirurgie gleich auch die Etablierung eines Alterstraumazentrums planen. Die Alterstraumazentren sollen idealtypisch als Best-Practice-Modelle bei allen traumatologischen Diagnosen das vorleben und weiterentwickeln, was in der G-BA-Richtlinie für die Versorgung hüftgelenksnaher Frakturen gefordert wird.

Vor lauter Vor- und Rückschau sollten wir aber auch das „Jetzt“ nicht vergessen. Das Jetzt ist der einzige Moment, in dem das Leben wirklich stattfindet. Wir sollten nicht nur getrieben durchs Leben rennen und immer neuen Zielen hinterherjagen, sondern mindestens ab und zu einmal innehalten und auf den Moment achten. Daran erinnert uns besonders die Zeit des Jahreswechsels.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Adventszeit, besinnliche Stunden, viele besondere Momente und einen guten und gesunden Rutsch ins neue Jahr!

Ihr
Rainer Wirth

Foto: Marien Hospital Herne

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