Stuttgart 2016
Keynote-Lecture Sara J. Czaja: „Technologie verbessert die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen erheblich!“
(01.08.2016) „Wer keinen Zugang zu Technologie hat oder nicht in der Lage ist, sie zu nutzen, wird es extrem schwer haben, sich in der heutigen technologieorientierten Welt zurechtzufinden und alltägliche Herausforderungen zu bewältigen“, weiß Professor Sara J. Czaja, Direktorin des Center on Aging und Professorin für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Universität von Miami. Czaja ist auch in den Bereichen Industrial Engineering, Psychologie und Neurologie aktiv und ist als Leiterin des Center on Research and Education for Aging and Technology Enhancement (CREATE) Expertin dafür, Technologie zugänglicher, nützlicher und nutzbarer für Senioren zu machen. Ihr Wissen will sie jetzt auch mit den deutschen Kollegen aus der Geriatrie und Gerontologie teilen. In ihrer Keynote-Lecture mit dem Titel „Technologie und ältere Menschen“ beim gemeinsamen Jahreskongress der DGG und der DGGG stellt sie Vorteile und steigende Notwendigkeit einer Implementierung von Technik im Alter dar.
Technologie durchdringt heute die meisten Bereiche der Gesellschaft – einschließlich Arbeit, Bildung, Unterhaltung, Kommunikation und Gesundheitswesen. Entsprechend lautet auch Czajas Schlussfolgerung: Um möglichst lange ein unabhängiges Leben führen zu können, wird es für immer mehr ältere Menschen zur Notwendigkeit, die rasant voranschreitenden technischen Entwicklungen nicht zu verpassen! „Im CREATE-Center haben wir zum Beispiel einfach zu nutzende Technologiesysteme für Senioren entwickelt, die ihren Zugang zum Internet verbessert haben und es Senioren erleichtern, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben“, erklärt Prof. Czaja. Der Zugang zum WorldWideWeb bietet speziell für Menschen im ländlichen Raum oder mit Mobilitätseinschränkungen erhebliche zusätzliche Vorteile – von neuen Lernangeboten und Zugang zu Gesundheitsinformationen und -diensten über Bankgeschäfte bis hin zu Online-Bestellungen.
Zugang zur Technik muss erleichtert werden
Leider zeigen aktuelle Untersuchungen – obwohl die Nutzung von Technologie bei älteren Menschen insgesamt zunimmt – dass es eine digitale Kluft gibt. Die älteren Jahrgänge und Senioren mit einem geringen sozio-ökonomischen Status bleiben zurück. In ihrem Vortrag wird Prof. Czaja sich darauf konzentrieren, wie Technologie dabei helfen kann „erfolgreich zu altern“. Konkret muss die Herausforderung bewältigt werden, Geräte und Applikationen altersgerecht anzupassen. Anhand von Beispielen aus dem CREATE-Center wird dargestellt, wie ein Nutzer-orientierter Designansatz dazu beiträgt, den Zugang zu Technologie und die Anwendung durch unterschiedliche Bevölkerungsschichten im Alter zu verbessern. „Das ist extrem wichtig, denn Technologie durchdringt alle Aspekte des Lebens, speziell Gesundheitswesen und Kommunikation. Der von uns entwickelte Nutzen-orientierte Designansatz bietet das Potenzial, die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen enorm zu verbessern.“
Zur Person:
Dr. Sara J. Czaja ist Professorin der Leonard M. Miller School für die Bereiche Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Universität von Miami. Sie verfügt über zusätzliche Ernennungen in Psychologie, Neurologie und Industrial Engineering. Sie ist Direktorin des Center on Aging und des Center on Research and Education for Aging and Technology Enhancement (CREATE), das vom amerikanischen National Institute on Aging gefördert wird. CREATE umfasst ferner das Georgia Institute of Technology und die Florida State University. Prof. Czajas Forschungsgebiet schließt insbesondere den Bereich Altern und Kognition, Familie und Pflegeaufgaben sowie die Interaktion von Mensch und Computer ein. Kürzlich hat sie mit dem CREATE-Team ein Buch über das Design von Technik für die ältere Bevölkerung herausgebracht.
Prof. Dr. Sara J. Czaja, Miami
Keynote-Lecture: „Technology and Older Adults“
Donnerstag, 08.09.2016
13.45 – 14.30 Uhr
Haus der Wirtschaft (Bertha-Benz-Saal)
Vortragssprache der Keynote ist Englisch. Um das Verständnis zu fördern, werden jedoch neben den englischen Slides simultan auch deutsche Slides gezeigt. |
Abstract-Band Stuttgart 2016
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