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PM: Corona-Impfung: Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen und akutgeriatrische Versorgungseinheiten gehören in die erste Reihe
Ältere, multimorbide Menschen und deren Umfeld haben bei der flächendeckenden COVID-19-Impfung absolute Priorität – sie bekommen die ersten Impfungen, geplant für den 27. Dezember. Doch die Pläne der Politik sind lückenhaft, wie der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Prof. Hans Jürgen Heppner (Foto), betont. Der Chefarzt der Klinik für Geriatrie am HELIOS Klinikum Schwelm und Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke mahnt, die hochaltrigen Patienten in den Rehabilitationseinrichtungen und akutgeriatrischen Versorgungseinheiten nicht zu vergessen – und natürlich das dort tätige Personal.
Ältere Menschen haben statistisch belegt das höchste Risiko, an oder mit COVID-19 zu versterben – und zwar sehr schnell. „Vor allem wenn sie multimorbide sind, also zum Beispiel Erkrankungen haben wie Herzinsuffizienz, Diabetes oder Bluthochdruck, die mit fortschreitendem Lebensalter typischerweise häufiger auftreten“, sagt DGG-Präsident Prof. Hans Jürgen Heppner. „Ich kann es nur jedem Einzelnen nahelegen, dieses Angebot ernst zu nehmen und sich gegen diese lebensbedrohliche Krankheit impfen zu lassen. Das ist im Moment der einzige wirksame Schutz, um eine weitere pandemische Ausbreitung mit vielen Toten zu verhindern.“ Egal ob es eine mögliche Impfreaktion geben würde – diese wäre spätestens nach zwei, drei Tagen vergessen. Ohne Impfung stünden vor allem seine Patienten, Menschen über 80 Jahre, schutzlos da. „Lassen Sie sich deshalb unbedingt impfen!“
Lücken auf der Prioritätenliste
Wichtig ist Heppner noch einmal zu betonen, dass unter die in der Rechtsverordnung genannten „stationären Einrichtungen“ nicht nur die Seniorenheime fallen. „Geriatrische Rehabilitationseinrichtungen und akutgeriatrische Versorgungseinheiten – die im Übrigen auch einen wesentlichen Beitrag in der Pandemiebekämpfung leisten – gehören sehr wohl in die erste Reihe der Priorisierung bei der Impfung gegen SARS-CoV-2!“, fordert der Geriater.
„Es kann nicht sein, dass derzeit keine Vorbereitungen getroffen werden, um in den Kliniken diese gefährdeten Patienten zu impfen, bevor sie nach Hause, in die häusliche oder stationäre Pflege entlassen werden!“ Gleiches gelte für Patienten, die aus der Klinik heraus in geriatrische Rehabilitationseinrichtungen verlegt würden. „Hier muss über die jeweiligen Kliniken sowohl die Erst- als auch die Folgeimpfung sichergestellt werden – was aber derzeit nicht in den Plänen der Regierung steht!“
Stationäre Patienten in den Akutgeriatrien müssen auch geimpft werden können
Heppner ist deshalb politisch auch über die Weihnachtstage aktiv: „Wir haben versucht, an mehreren Stellen zu intervenieren, um auch die Möglichkeit zu erschließen, unsere stationären Patienten in den Akutgeriatrien impfen zu können, wenn diese damit einverstanden sind.“ Leider gestalte sich eine Veränderung der bereits ausgerollten Pläne zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. „Aber seien Sie versichert, wir werden hier nicht lockerlassen!“, ruft er Patienten und Mitarbeitern in den Einrichtungen zu.
Empfehlungen der Geriater wurden im derzeitigen Referentenentwurf bereits berücksichtigt
Für den Entwurf der STIKO-Empfehlung und den daran angelehnten Referentenentwurf der Politik, der am Montag verabschiedet wurde, hatte die DGG bereits Empfehlungen und Ergänzungen ausgesprochen, die im Großen und Ganzen berücksichtigt wurden. „Als DGG konnten wir überaus wichtige Empfehlungen einbringen und uns für die priorisierte Impfung von geriatrischen Patienten und deren Umfeld einsetzen“, so Heppner. „Was dabei vergessen wurde, muss entsprechend noch unbedingt und sofort verändert werden!“, fordert er im Namen aller Geriater.
Foto: Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner, HELIOS Klinikum Schwelm
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